Stalag 326 - Würdiges Gedenken notwendig

Die Linke/Die PARTEI - Kreistagsfraktion Paderborn

Anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges sagte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck (CDU) 2015 in Schloß Holte-Stukenbrock, es sei Aufgabe der Zeit, „das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem Erinnerungsschatten herauszuholen“. Diese Rede gilt als Initialzündung für das Vorhaben eine Gedenkstätte von nationaler Bedeutung zu errichten. Hierfür haben der Bund und das Land NRW jeweils 25 Mio. Euro sowie der LWL 10 Mio. Euro als Investitionskosten zugesagt. Die Betriebskosten der Gedenkstätte sollen dabei anteilig vom Land NRW, dem LWL und der sog. kommunalen Familie in OWL getragen werden. Wobei auf die Kommunen 25 % der Kosten entfallen. Die Planungen für die Gedenkstätte wurden unter der Regie eines Lenkungsausschusses beim LWL, an dem auch der Paderborner Landrat beteiligt war, einvernehmlich durchgeführt.

Vor diesem Hintergrund hält es die Fraktion Die Linke/Die PARTEI im Paderborner Kreistag für unverständlich, warum eine Absichtserklärung des Kreises Paderborn, im Unterschied zu allen anderen OWL-Kreisen, zur Beteiligung an den Betriebskosten bislang noch nicht auf die Tagesordnung des Kreistages gesetzt worden ist.

"Wie wir über eine schriftliche Frage der linken Bundestagsabgeordneten Kathrin Vogler erfahren haben, bleibt die Investitionszusage des Bundes auch für 2024 bestehen. Voraussetzung hierfür ist allerdings die nachhaltige Finanzierung des Betriebes der zukünftigen Gedenkstätte, was die Beteiligung der kommunalen Familie in OWL voraussetzt.", so der Fraktionsvorsitzende André Niedernhöfer.

Dazu ergänzt Walter Dick, sachkundiger Bürger im Kultur- und Heimatausschuss: „Wir unterstützen nach wie vor die Erweiterung der Gedenkstätte Stalag 326 in Schloss Holte-Stukenbrock sowie die Beteiligung des Kreises Paderborn an der Finanzierung der Betriebskosten. Die Umsetzung der Planungen darf nicht von kleingeistigen Kostenargumenten verhindert werden. Dafür ist uns das Gedenken an die Opfer des Faschismus und Militarismus zu wichtig - in diesem  Fall geht es um mehr als 300.000 sowjetische Kriegsgefangene, die von  hier zur Sklavenarbeit verteilt wurden und von denen  bis zu 65.000 Zwangsarbeit und Auszehrung nicht überlebten.“