Über Cuba Sí

Cuba Sí wurde am 23. Juli 1991 als Arbeitsgemeinschaft (AG) beim Parteivorstand der PDS (heute DIE LINKE) gegründet. Im Prozess des Entstehens der Solidaritätskampagnen „Milch für Kubas Kinder“ und „Kuba muss überleben“ schlossen sich in Berlin immer mehr ehrenamtliche Helfer der AG an. Dies führte zur Bildung des Koordinierungsrates der AG Cuba Sí beim Parteivorstand (im weiteren Cuba Sí-Koordinierungsrat) mit Sitz im Berliner Karl-Liebknecht-Haus.

Die politische und materielle Solidarität mit dem sozialistischen Kuba ist Grundanliegen und wesentlicher Inhalt der Tätigkeit des Cuba Sí - Koordinierungsrates. Dabei versteht sich der Cuba Sí-Koordinierungsrat als Teil der internationalistischen Bewegungen gegen Krieg, Neoliberalismus, Faschismus, Ausbeutung und Ausgrenzung. Der Kampf für eine gerechte Welt, für den Frieden, die sozialen und demokratischen Menschenrechte, die Bewahrung der Umwelt und das Recht der Völker selbst über ihr Schicksal zu entscheiden, bestimmt ihr politisches Wirken.

Projekte von Cuba Sí

Seit 20 Jahren unterstützt die AG Cuba Sí das sozialistische Kuba mit der Kampagne „Milch für Kubas Kinder“. Elf Landwirtschaftsprojekte haben wir bereits erfolgreich abgeschlossen, vier Projekte realisieren wir derzeit. Für die Arbeiter/-innen der Projekte, für ihre Familien und die Menschen in der Region bedeutet diese Solidaritätsarbeit konkret: eine breite und bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln, gute Arbeits- und Lebensbedingungen sowie den Ausbau der lokalen Infrastruktur.

Mit unserer Kampagne „Kuba muss überleben“ helfen wir Kuba außerdem im Gesundheitswesen sowie in den Bereichen Bildung und Kultur. Jährlich schicken wir mehrere Schiffscontainer mit dringend benötigten Hilfsgütern auf die sozialistische Insel.

Die politische und materielle Solidarität mit Kuba ist Grundanliegen der AG Cuba Sí. Wir kämpfen für das Ende der menschenverachtenden US- Blockade, für die Freilassung der Cuban Five und für die Abschaffung des „Gemeinsamen Standpunktes“ der EU gegen Kuba.

Milchprojekte

1991 rief Cuba Sí die Solidaritätskampagne „Milch für Kubas Kinder“ ins Leben, um finanzielle Spenden für den Kauf und die Lieferung von Milchpulver nach Kuba zu sammeln. Grund waren die von der damaligen Kohl-Regierung einseitig und im Widerspruch zum so genannten Einigungsvertrag aufgekündigten Verträge der DDR mit Kuba, unter anderem auch über die Lieferung von Milchpulver. Doch mit Spenden für Milchpulver ist keine dauerhafte Verbesserung der Situation zu erreichen, und die negativen Auswirkungen der Abhängigkeit von Importen werden beibehalten.

Daher entschloss sich Cuba Sí 1992, ein Pilotprojekt aufzubauen, das die Sicherung einer hohen Milchproduktion ohne importierte Betriebsmittel, Maschinen und Kraftstoffe erprobt. Gemeinsam mit kubanischen Institutionen und mit wissenschaftlicher Betreuung aus der Bundesrepublik Deutschland begannen wir mit der Erarbeitung eines Projektes zur weideabhängigen Milchproduktion. Die bestehende Infrastruktur, das hohe genetische Potential der nationalen Rinderpopulation, die günstigen natürlichen Voraussetzungen (Klima, Böden, Vegetation) für eine intensive Weidewirtschaft, das vorhandene nationale Expertenwissen im produktionstechnischen und wissenschaftlichen Bereich, hervorragend ausgebildete kubanische Fachkräfte sowie die Aufgeschlossenheit der politisch verantwortlichen Autoritäten und Verwaltungseinrichtungen boten hierfür günstige Voraussetzungen.

 

Im Sinne einer nachhaltigen, regional angepassten Produktion soll ein System geschaffen werden, das weitgehend auf importierte Betriebsmittel verzichtet und die Verwertung lokaler Futterressourcen optimiert. Damit verbunden ist eine Doppelnutzung der Rinder für Milch und Fleischproduktion und ein Verzicht auf maximale Einzeltierleistungen. Das Weidemanagement basiert auf einer intensiven Weiderotation mit verbesserten Weiden und einer Ausweitung des Ackerfutterbaus direkt an den Stallanlagen (Vaquerías). Durch die Nutzung alternativer Energiequellen, vor allem Biogas, soll die Energieversorgung auf den Vaquerías stabilisiert und perspektivisch in ein System des integrierten Nährstoffrecyclings auf jeder Vaquería eingebunden werden.

Neben diesen technologischen Zielen gehört die Entwicklung des ländlichen Raumes, insbesondere der sozialen Infrastruktur zu den Schwerpunkten des Projektes. Durch den Bau von Wohnungen auf den Vaquerías werden Bauernfamilien direkt an den Produktionsstätten angesiedelt. Mit der Bereitstellung von Flächen für den Eigenanbau von Obst und Gemüse und für die Haltung eigener Tiere wird die Ernährungssituation der Beschäftigten vor Ort verbessert. Schulen und Gesundheitseinrichtungen im Projektumfeld werden durch Reparatur- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie mit materiellen Spenden unterstützt.

Kulturprojekte

Ein wichtiges Anliegen neben den Milchprojekten ist die Entwicklung des ländlichen Raumes, insbesondere der sozialen Infrastruktur. Durch den Bau von Wohnungen werden Bauernfamilien direkt an den Produktionsstätten angesiedelt. Neben Schulen und Gesundheitseinrichtungen werden außerdem Kultureinrichtungen durch Reparatur- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie mit materiellen Spenden unterstützt um die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern. So wurden schon das Kulturprojekt in Pinar del Rio ins Leben gerufen und das Kulturzentrum in Guantánamo renoviert.

Unsere politische Arbeit in Deutschland konnten wir durch das organisieren von Veranstaltungen , Konzerten und Ausstellungen bereichern. Es wurden viele kubanische Künstler wie Karel García, Tendencía, Pepe Odrás, Santiago Feliú, Duo AdLibitum, Adrian Rumbaut Rodriguez eingeladen.

So konnte Cuba Sí in Zusammenarbeit mit dem kubanischen Musiker Gerardo Alfonso z.B. das Projekt "Almendares Vivo" erarbeiten und in diesem Rahmen mehrere CDs herausgeben und Konzerte in Kuba und Deutschland organisieren. 

2007 unterstützte Cuba Sí die Herausgabe des Buches „Tania“ von Ulises Estrada mit anschließender Lesereise in Deutschland und 2009 das Buch „Die deutsche Kuba-Politik seit 1990“ von Steffen Niese.

2009 unterstützte Cuba Sí außerdem das Filmprojekt „Kubanische Träume – Suenos cubanos“ (50 Jahre kubanische Revolution)  - ein Dokumentarfilm von Hans-Peter Weymar gemeinsam mit Mundo Latino.

Regionalgruppen

In vielen Städten, Landkreisen und Regionen in ganz Deutschland engagieren sich Menschen für Kuba und für die Milchprojekte von Cuba sí. Jeder von ihnen hat sein ganz persönliches Motiv zu helfen: Manche machten eine Urlaubsreise nach Kuba und sind seither vom Land und seinen Menschen fasziniert, einige waren beruflich in Kuba und haben Freunde dort, andere treibt der Wunsch, die sozialistische Idee und die linksalternative Entwicklung in Lateinamerika zu unterstützen. So unterschiedlich die Motive auch sind, eines verbindet all diese AktivistInnen: Cuba sí!

Unter diesem gemeinsamen Nenner werden die Kräfte systematisch gebündelt. Wer sich für Kuba interessiert, mehr über Cuba sí erfahren möchte, wer ganz konkret aktiv werden will oder einfach nur Gleichgesinnte sucht – der oder die ist herzlich eingeladen, Kontakt zu unseren Regionalgruppen und AktivistInnen zu knüpfen.

Vielfältig sind deren Aktionen: Da gibt es Konzerte, Vorträge, Lesungen und Diskussions­runden zu aktuellen Themen der kubanischen Realität und mit spannenden Referentinnen und Referenten. Informiert wird auf Informationsständen zur Arbeit von Cuba sí und über unsere Milchprojekte. Wer weniger reden und lieber anpacken will, ist bei uns ebenfalls an der richtigen Adresse: Regelmäßig werden materielle Spenden gesammelt und verpackt, die in Solidaritätscontainern auf die Reise zu den Cuba sí - Milchprojekten gehen.

Interessiert an einem Kennenlernen? Unter der Tel. 05252 - 2978744 oder über info@die-linke-paderborn gibt es nähere Informationen.