Nationalpark adé? Ein Pyrrhus-Sieg für die Nationalparkgegner

DIE LINKE. Paderborn, Holger Priebe

„Noch so ein Sieg und wir sind verloren!“ soll Pyrrhus einst gesagt haben. Die Geschichte wiederholt sich. Bei seinem Besuch in Augustdorf hat der Bundesverteidigungsminister verlauten lassen, dass die gesamte Senne der Bundeswehr als Truppenübungsplatz vorbehalten sei. Er verwies auf eine schriftliche Verabredung mit der Landesregierung im vergangenen Herbst.

Holger Priebe, Kreissprecher der Partei DIE LINKE sieht ein solches Vorhaben kritisch: „Dass die Senne als Truppenübungsplatz besonders für das Training für Einsätze im Nahen Osten geeignet ist, ist weithin bekannt. Das lehnt DIE LINKE natürlich ab, aber das möchte ich an dieser Stelle gar nicht thematisieren. Die Situation stellt sich doch folgendermaßen dar: 2015 wird die Zahl der Soldaten am Standort Augustdorf auf 60% reduziert. Früher oder später werden uns die Briten verlassen. Dann sollen nach Angaben de Maizières andere Truppenteile möglicherweise auch anderer NATO-Mitglieder hier üben dürfen. Aber diese Soldaten werden nicht am Standort leben, weder in Sennelager noch in Hövelhof oder Paderborn. Sie werden keine Mietwohnungen bewohnen und nur geringfügig Dienstleistungen und Handel in Anspruch nehmen. Dadurch wird es zu erheblichen Ausfällen in der regionalen Wirtschaft kommen.“

Holger Priebe weiter: „Ich gebe nicht gerne Andreas Wulf recht, aber bezüglich seiner Äußerung zu einer Doppelnutzung kann ich nicht anders. Eine Doppelnutzung als Truppenübungsplatz und Nationalpark ist wohl kaum möglich, darüber hinaus auch nicht sinnvoll, weder für die Natur noch für Erholung und Tourismus. Mit einem Nationalpark hätte es die Möglichkeit gegeben, langfristig in den Fremdenverkehr zu investieren. Auch der Imagegewinn für die Region wäre sicherlich sehr bedeutsam gewesen. Man hätte die drohenden Verluste in der regionalen Wirtschaft so auffangen können. Diese Möglichkeit ist bei einem Truppenübungsplatz verloren. Eine Präsenz, wie sie durch die britischen Streitkräfte vor Ort besteht wird es nach deren Abzug nie wieder geben. Was mich beruhigt ist, dass Regierungen und Ministerien immer wieder wechseln. Die Aussage unseres Verteidigungsministers ist kein Grund, das Vorhaben Nationalpark an den Nagel zu hängen.“