Feiern im Freien: junge Leute verärgern Anwohner*innen - LINKE kritisiert: Stadt bietet Jugendlichen keine Alternativen

DIE LINKE. SV Paderborn

In den letzten Tagen gab es vermehrt Berichte über Einsätze von Polizei und Ordnungsamt wegen Ruhestörungen durch feiernde junge Menschen. Besonders betroffen waren davon das Paderquellgebiet und die Paderwiesen. Das führte dazu, dass sich Anwohner*innen und Hotelgäste wegen nächtlicher Ruhestörung beschwerten.

Das Bedürfnis der Anlieger*innen nächtliche Ruhe zu haben, sei verständlich räumt Ecki Steinhoff, Stadtverbandssprecher für DIE LINKE., ein. „Gleichzeitig sollte es aber auch Verständnis für die jungen Leute geben, die lange Zeit auf Feiern im Freien verzichten mussten und daher einen gewissen Nachholbedarf haben.“

Möglicherweise hätten einige Feiernde im Paderquellgebiet etwas über die Stränge geschlagen, was aber angesichts des langen Verzichts verständlich sei. Der Linken lägen Berichte vor, wonach Polizei und Ordnungsamt teilweise sehr massiv gegen die Feiernden vorgegangen seien. Hier wäre es besser gewesen, deeskalierend auf die Situation einzuwirken.

Seitens der Stadt gibt es kein alternatives Partyangebot für junge Leute von 15 - 25", kritisiert Steinhoff, "das Uni-Sommerfest fällt aus und auch das Elektro-Festival Tausendquell findet nicht statt. Die geplanten Veranstaltungen - z.B. Libori light - sind eher auf eine ältere Zielgruppe ausgerichtet." Im Juli gibt es eine Musik-Veranstaltung für Jugendliche auf dem Monte Scherbelino. "Das ist entschieden zu wenig", meint Steinhoff und fügt hinzu: "Gerade weil die jungen Leute während der Pandemie sehr zurückstecken mussten, wäre seitens der Stadt ein gutes Angebot für diese Gruppe erforderlich."

Bei schönem Sommerwetter wird es wohl wieder zu spontanen Treffen in Paderborns Grünanlagen kommen - mit entsprechender Geräuschkulisse. „Wir als LINKE rufen daher alle Paderborner*innen dazu auf, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen. Anlieger*innen könnten gemäßigter reagieren, die Feiernden etwas leiser feiern  – insbesondere zu nächtlicher Zeit. Etwas mehr Toleranz und Gelassenheit wären gute Zeichen in dieser Zeit“, meint Steinhoff.