Borkenkäfer und Tourismuszahlen - Zu den Äußerungen von Elmar Brok und Andreas Wulf

DIE LINKE. Paderborn, Holger Priebe

Die Äußerungen von Elmar Brok und Andreas Wulf zu einem möglichen Borkenkäferbefall in einem Nationalpark Egge / Senne und Tourismuszahlen werfen Fragen auf, die nicht im Raum stehen gelassen werden dürfen.

Holger Priebe, Kreissprecher der Partei DIE LINKE fragt sich vor allem eines: „Mit wie vielen auf Unkenntnis oder bloßer Ignoranz beruhenden Äußerungen möchten die Herren denn noch die öffentliche Meinung gegen einen Nationalpark manipulieren? Der Borkenkäferbefall im Bayrischen Wald hat sicher zu Kontroversen geführt, aber eines muss einfach festgehalten werden: Der Buchdrucker, also diejenige Borkenkäfer-Art, von der hier die Rede ist, tritt in geschwächten Fichten-Beständen auf, wie sie im Bayrischen Wald erhalten wurden, da dieser Baum in den dortigen Hochwäldern heimisch ist. Solche Bestände sind in unserer Region völlig untypisch und würden deshalb auch nicht sich selbst überlassen sondern zurückgewirtschaftet werden.“

Auch das immer wieder angeführte Stagnieren oder Nachlassen von Übernachtungszahlen verärgert Priebe: „Übernachtungszahlen nehmen zu oder ab, oder stagnieren, in Nationalparks und außerhalb von ihnen. Das ist überhaupt nicht die Frage, die von Bedeutung ist. Man muss überlegen ob in einer bestimmten räumlichen Situation durch die Naturschutz-Kategorie Nationalpark eine Aufwertung und damit ein Imagegewinn erzeugt wird. Das mag im Bayrischen Wald nicht der Fall sein und in der Eifel zumindest problematisch. In vielen anderen Nationalparks hat die Kategorie zu einer Aufwertung geführt und für eine Region, die – wenn überhaupt – überregional höchstens als Truppenübungsplatz bekannt ist, so wie es bei der Senne der Fall ist, kann man sich eines Imagegewinns sicher sein.“